Alt, gefährlich und teuer

 

Im März dieses Jahres jährte sich der Beginn der Reaktorkatastrophe von Fukushima zum dritten Mal.

Doch das Risiko eines erneuten Super-GAU ist längst nicht gebannt – im Gegenteil.

So sieht es die Umweltschutzorganisation Greenpeace, die eine Studie zu überalteten Atomkraftwerken in Auftrag gegeben hat. Die AKW weltweit sind durchschnittlich ganze 29 Jahre alt. Ausgelegt seien die meisten Reaktoren aber nur für eine Laufzeit von 30 Jahren. Wir haben 66 Reaktoren in Europa, die älter als 30 Jahre sind – und sogar 25 Reaktoren, die älter als 35 Jahre sind. In Benzau in der Schweiz steht das mit 45 Jahren dienstälteste Atomkraftwerk der Welt.

Das AKW Grohnde ist mit seinen 30 Jahren eines der dienstältesten in Deutschland.

 

Auch wenn die meisten Reaktoren im Laufe der Jahre nachgerüstet oder repariert würden, verschlechtere sich langfristig der Gesamtzustand der Atomreaktoren. Einige Teile, so Riedl, seien nämlich gar nicht austauschbar, zum Beispiel der Reaktordruckbehälter. „Und diese Teile sind einer enormen Belastung ausgesetzt: einer enormen Hitzebelastung, aber auch einer Belastung durch Radioaktivität, die dazu führt, dass dieses Material spröde wird. Und damit wird dieser Reaktor zu einem enormen Sicherheitsrisiko.“

Auch das Reaktorgebäude und viele weitere wichtige Teile der Anlage lassen sich nicht austauschen.

 

WDR – Recherchen zeigen außerdem globale Kosten der friedlichen Nutzung der Atomenergie.

Tschernobyl und Fukushima sind die bislang größten, bekanntesten und teuersten Reaktor – Unfälle in der Geschichte der Atomkraft. Die beiden Atomkatastrophen haben zusammen Schäden in Höhe von mindestens 450 Milliarden US–Dollar verursacht.

 

Volkswirtschaftlicher Schaden durch zivile AKW-Nutzung durch:

AKW-Ruinen (nie oder kaum genutzte Anlagen)

AKW-Katastrophen und Unfälle

Gescheiterte Endlager-Projekte

Schäden durch Uran-Abbaubetriebe (inkl. Altlasten),

belaufen sich auf 1,018 Billionen Dollar

Quelle: WDR-Recherchen

 

Kosten von 150 Milliarden Dollar in Deutschland

 

Allein in Deutschland summieren sich nach Recherchen des WDR die atomaren Fehlinvestitionen und der Aufwand etwa zur Sanierung der Asse und des Uranabbaus in Wismut auf umgerechnet mehr als 150 Milliarden US-Dollar: Wohlgemerkt: Es geht nicht um die Kosten der Atomenergie als solcher, sondern allein um jene Summen, die ohne jeden Gegenwert für die Atomkraft ausgegeben wurden.

 

 

Quellennachweis: http://www.wdr5/sendungen/morgenecho/alteakw100.html

http://www.tagesschau.de/inland/milliardengrab-atomkraft.100.html

Wikipedia: Liste der Kernkraftwerke