Grüne stimmen gegen Pläne für Mittelstraße

 

Einstimmig haben sich die Fraktionen des Barntruper Rates gegen die Pläne zur Aufwertung der Mittelstraße ausgesprochen. Das zum Jahresende auslaufende Förderpaket "Kleine Städte und Gemeinden" wird damit von Barntrup hierfür nicht in Anspruch genommen.

 

Wie den Presseberichten der letzten Wochen zu entnehmen war, sahen die Planungen eine Umgestaltung eines Streifens östlich des Marktplatzes, des Platzes vor dem "Cafe Lifestyle" sowie der Grünfläche an der westlichen Einmündung der Unteren Straße vor. Von den veranschlagten Gesamtkosten in Höhe von rund 200.000 Euro wären ca. 70 % förderfähig gewesen, somit wäre von der Stadt Barntrup ein Eigenanteil von ca. 60.000 Euro zu erbringen gewesen.

 

Diese Kosten stehen für uns in keinem gesunden Verhältnis zu den möglichen Ergebnissen. Sicherlich sind die Planungen in der Sache nicht von Grund auf verkehrt - wer jedoch mit offenen Augen durch Barntrup und seine Ortsteile geht, wird ohne große Schwierigkeiten feststellen, dass es an Plätzen und Straßen, die eine Aufwertung oder auch nur Instandsetzung dringender nötig haben als die Mittelstraße, nicht mangelt.

 

Benötigt man tatsächlich ein Architekturbüro, um festzustellen, dass etwa ein paar Bänke auf der Grünfläche Sinn machen würden? Haben wir vor Ort keine Kräfte bei der Verwaltung oder im ehrenamtlichen Bereich, mit denen man Maßnahmen zur Verschönerung sehr viel einfacher und zu einem Bruchteil der hier veranschlagten Kosten durchführen könnte?

 

Förderungen von Seiten des Bundes oder des Landes sind prinzipiell eine attraktive Sache und werden von der Politik in Barntrup sicher nicht leichtfertig außer Acht gelassen. Jedoch muss man immer auch die Eigenanteile im Blick behalten und kritisch hinterfragen, welchen Ertrag man letztendlich für seinen finanziellen Einsatz erhält.

 

Das Argument, mit der Fertigstellung der Nordumgehung würde sich auch die Verkehrssituation in der Innenstadt verändern, ist sicher nicht falsch. Doch welche Auswirkungen genau die neue Straße haben wird, ist derzeit nur schwer zu berechnen. Hier auf Verdacht Veränderungen an der Mittelstraße vorzunehmen, die sich womöglich in einigen Jahren als nicht zweckmäßig erweisen, stellt für uns keine seriöse Politik dar.

 

Aus diesem Grund gab es auch von unserer Fraktion kein grünes Licht für diese Maßnahme.

 

Dass seitens des Bürgermeisters versucht wurde, auch mit Hilfe der Medien Druck auf den Rat auszuüben, ist durchaus legitim - ändert aber nichts an der Sachlage. Ob es sinnvoll ist, vor Ende des demokratischen Entscheidungsprozesses den Eindruck zu erwecken, die Politik müsse "nur noch" ihre Zustimmung erteilen, sei mal dahin gestellt. Bedauerlich ist hierbei nur, dass aufgrund der zeitlichen Abfolge die Politik als Blockierer und Verhinderer von Fortschritt und Verbesserung dargestellt wird.

 

Es ist schade, dass durch tendenziöse Artikel in einigen Medien der Eindruck entstehen kann, dies sei gar ein grundlegendes Problem der politisch Tätigen in Barntrup. Wer die Ratsarbeit intensiv verfolgt, wird feststellen, dass das Gegenteil der Fall ist. Allerdings ist jede Ausgabe bezüglich ihres Nutzens genau abzuwägen - schließlich ist es am Ende das Geld der Bürgerinnen und Bürger, das ausgegeben wird.



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