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Sofortige Abschaltung des AKW Grohnde gefordert

 

Die bündnisgrüne Ratsfraktion in Barntrup hat beantragt, bei der nächsten Ratssitzung eine Resolution zur sofortigen Abschaltung des Kernkraftwerkes in Grohnde zu verabschieden.

Obwohl der Atomausstieg beschlossene Sache und damit das Ende des Meilers im Jahr 2021 in nicht allzu ferner Zukunft absehbar ist, fordern wir die Umweltministerien in Niedersachsen und im Bund auf, eine umgehende, endgültige Stilllegung des AKW einzuleiten.

Die alarmierende Zahl an sicherheitsrelevanten Störfällen und die Tatsache, dass Barntrup innerhalb der inneren 20-km-Sperrzone des AKW Grohnde liegt, lassen eigentlich keine andere Wahl.


Nachfolgend unser Antrag im Originaltext:

Resolution zur sofortigen Stilllegung des Atomkraftwerks Grohnde

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schell, sehr geehrte Herren Fraktionsvorsitzende,

wir bitten darum, den folgenden Antrag in die Ratssitzung am 31.01. 2017 einzubringen mit dem Ziel, in der Ratssitzung zu einer Beschlussfassung zu kommen.

Antrag: Der Rat der Stadt Barntrup appelliert an das Niedersächsische Umweltministerium als zuständige Atomaufsichtsbehörde und an das Bundesumweltministerium als entsprechend weisungsbefugte Behörde, die sofortige und unwiderrufliche Stilllegung des Atomkraftwerks Grohnde zu veranlassen.

Begründung: Das Atomkraftwerk Grohnde ist mit aktuell 247 meldepflichtigen Ereignissen seit Betriebsbeginn eines der störanfälligsten in Deutschland. Insbesondere in den vergangenen zwei Jahren waren Anzahl und Ausmaß der aufgetretenen Defekte besorgniserregend groß. So erhöhten beispielsweise ein ausgefallener Generator, undichte Rohrverbindungen, eine beschädigte Nachkühlpumpe und Fremdkörper im Primärkreislauf das Risiko einer Atomkatastrophe unkalkulierbaren Ausmaßes.

Diese Ereignisse machen deutlich, dass hier massive Alterungsprobleme vorliegen in einer Anlage, die seit mehr als dreißig Jahren überwiegend im Volllastbetrieb arbeitet. Sie zeigen zugleich auch, dass der Betrieb an der oberen Leistungsgrenze immer mit unentdeckten Schäden verbunden sein kann, denn eine Reihe von Defekten werden erst im Rahmen von Überprüfungen festgestellt. Der genaue Zeitpunkt ihres Entstehens ist dann oft nicht mehr nachweisbar. Ein kürzlich aufgetretener Störfall belegt sogar, dass ein folgenschwerer Wartungsfehler jahrelang unentdeckt bleiben konnte. Ferner kann der Reaktor in Grohnde einem Anschlag durch Absturz eines modernen Großflugzeugs oder durch Beschuss nicht standhalten.

Bis zu 50 Prozent des gesamten nuklearen Inventars könnten bei einem schweren Kernschmelzunfall innerhalb von zwei bis drei Stunden freigesetzt werden. Dies könnte nicht nur zur Folge haben, dass eine Evakuierung der Bevölkerung in der so genannten Mittelzone (20-km-Radius um die Anlage), die innerhalb von 24 Stunden nach Alarmierung abgeschlossen sein soll, nicht mehr erfolgreich umsetzbar wäre. Auch in viel größerer Entfernung könnten die zu erwartenden extremen Strahlenbelastungen ein rechtzeitiges Verlassen des betroffenen Gebietes unmöglich machen.

Der Rat der Stadt Barntrup teilt daher die berechtigten Sorgen vieler Bürgerinnen und Bürger der Stadt vor einer atomaren Katastrophe und deren unkalkulierbaren Folgen. Die Menschen hier leben nur etwa 20 km vom Reaktor in Grohnde entfernt und somit in der oben genannten Evakuierungszone dessen Betrieb nach Atomgesetz noch bis zum 31.12.2021 geplant ist.

 

Die Resolution wird voraussichtlich in der Sitzung des Stadtrates am 31. Januar 2017 beraten.

Aktuelle und weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie u. a. auf den Seiten des Vereins .ausgestrahlt.

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